Ausgewählte Presseaussendungen zu wichtigen Seniorenthemen.
September 2024
Presseaussendung vom 20. September 2024
Korosec zum Welt-Alzheimertag: Gleichberechtigung für Demenzerkrankungen im Pflegesystem
Seniorenbund-Präsidentin bekräftigt Forderung der Gleichstellung von Demenzerkrankungen mit körperlichen Beeinträchtigungen
„Alle Demenz- und sonstige schwere psychische Erkrankungen sollten im Pflegesektor gleichbedeutend mit physischen Einschränkungen behandelt werden“, erneuert Seniorenbund-Präsidentin Ingrid Korosec ihre Forderung der Gleichstellung anlässlich des Welt-Alzheimertags am 21. September.
Mit steigender Lebenserwartung steigt leider auch das Risiko an Demenz zu erkranken. Die Diagnose betrifft aber nicht nur die erkrankten Personen, sondern in ganz besonderer Weise auch deren persönliches Umfeld. Die jährlichen direkten und indirekten Kosten von Demenz in Österreich werden laut einer Studie des IHS aus dem Jahr 2021 auf 2,6 Milliarden Euro geschätzt.
Aktuelle Forschungsergebnisse, die auf der Alzheimer’s Association International Conference (AAIC) vorgestellt wurden, zeigen, dass eine Impfung gegen Gürtelrose das Risiko, an Demenz zu erkranken, senken oder den Beginn der Erkrankung verzögern könnte. In einer groß angelegten Studie der Universität Oxford zeigte der neuere Shingrix-Impfstoff einen deutlichen Zusammenhang zwischen der Impfung und einer Reduzierung des Demenzrisikos. „Wenn wir solche präventiven Maßnahmen ernsthaft weiterverfolgen, können wir nicht nur das individuelle Leiden lindern, sondern auch das Pflegesystem langfristig entlasten,“ betont Korosec. „Es ist wichtig, dass wir innovative Ansätze unterstützen, die das Risiko von Demenzerkrankungen senken könnten, insbesondere in einer alternden Gesellschaft.“
„Bis wir es schaffen, die Volkskrankheit Demenz nachhaltig einzudämmen, müssen wir diejenigen unterstützen, die die Demenzkranken von heute betreuen und pflegen“, betont Korosec. Sie fordert daher die Ausweitung des Angehörigenbonus: „Der Angehörigenbonus sollte bereits ab Pflegestufe 3, statt erst ab Stufe 4, gewährt werden!“
Korosec hebt die Wichtigkeit hervor, neben der finanziellen Unterstützung und der Anpassung der Bonusstruktur auch verstärkt auf die Sensibilisierung für Demenz hinzuarbeiten. „Wir müssen das Bewusstsein für Demenz verstärken und gleichzeitig auf international bewährte Betreuungskonzepte setzen,“ erklärt sie. Ein weiterer zentraler Punkt sei der Ausbau von Schulungsprogrammen für pflegende Familienmitglieder: „Die Schulung von Angehörigen ist unerlässlich, um sie auf die Herausforderungen der Pflege vorzubereiten.“ Darüber hinaus fordert sie die Schaffung spezialisierter Ausbildungswege für Pflegekräfte im Bereich Demenz, um die Qualität der Versorgung sicherzustellen. Ebenso notwendig sei die Erweiterung von Tageseinrichtungen und Betreuungsangeboten, die speziell auf die Bedürfnisse von Demenzkranken ausgerichtet sind.
Abschließend betont Korosec die Dringlichkeit, das Thema Demenz stärker in den Mittelpunkt gesellschaftlicher und politischer Diskussionen zu stellen. „Ob im Pflegeheim, im Krankenhaus oder zu Hause – wir brauchen dringend ein klares Gesamtkonzept, um den spezifischen Herausforderungen in der Pflege und Betreuung von Demenzkranken zu begegnen.“
Presseaussendung vom 13. September 2024
Seniorenbund präsentiert 10-Punkte-Forderungskatalog an die nächste Bundesregierung
„SeniorenZukunft – Mit zukunftsorientierter Politik die Herausforderungen von morgen bewältigen“
Im Rahmen der heutigen Pressekonferenz des Österreichischen Seniorenbundes in Linz wurde der 10-Punkte-Forderungskatalog an die nächste Bundesregierung präsentiert. Österreich steht vor einem tiefgreifenden demografischen Wandel, der nicht nur die Altersstruktur der österreichischenGesellschaft verändert, sondern auch neue politische Ansätze erforderlich macht. Der Anteil der über 60-Jährigen wird in Österreich bis 2040 auf 32,5 % anwachsen und damit fast ein Drittel der Gesamtbevölkerung ausmachen. Der Österreichische Seniorenbund fordert daher eine klare, zukunftsorientierte Politik, die den sozialen und wirtschaftlichen Herausforderungen der älteren Generation gerecht wird.
LAbg. Ingrid Korosec, Präsidentin des Österreichischen Seniorenbundes:
„Die kommende Bundesregierung steht vor der dringlichen Aufgabe, die Weichen für eine seniorengerechte Zukunft zu stellen. Unsere Forderungen sind eine klare Aufforderung, jetzt zu handeln, um den demografischen Wandel aktiv und positiv zu gestalten.“
LH a.D. Dr. Josef Pühringer, Landesobmann des OÖ Seniorenbundes:
„Es ist unerlässlich, dass die nächste Bundesregierung die Anforderungen des demografischen Wandels anerkennt und rasch handelt. Unsere Seniorinnen und Senioren verdienen eine vorausschauende Politik, die ihre Zukunft sichert.“
BR Präs. Mag. Franz Ebner, Landesgeschäftsführer des OÖ Seniorenbundes:
„Der 10-Punkte-Katalog des Österreichischen Seniorenbundes setzt die wesentlichen Schwerpunkte für eine Politik, die den Bedürfnissen der älteren Generation gerecht wird und diese als wertvollen Bestandteil der Gesellschaft stärkt.“
10 zentrale Forderungen des Österreichischen Seniorenbundes:
- Schaffung eines Ministeriums für Altersfragen:
Angesichts des demografischen Wandels fordert der ÖSB ein eigenes Ministerium, das die Interessen der älteren Generation ressortübergreifend bündelt und, angelehnt an die Deutsche Demografiestrategie, institutionelle Strategien für Österreich entwickelt, um altersgerechte Infrastruktur sicherzustellen. Dies umfasst unter anderem eine flächendeckende Versorgung mit Bankomaten, Apotheken und Verkehrslösungen sowie die Ortskernbelebung im ländlichen Raum. - Digitalisierung ohne Ausgrenzung: Es muss immer so viel analoges Angebot vorhanden sein, damit niemand zurückgelassen wird. Der ÖSB fordert daher stets die Bereitstellung analoger Alternativen sowie die Schaffung inklusiver digitaler Lösungen. Digitale Anträge sollen auf Wunsch in Papierform zur Verfügung stehen, und der Zugang zu technischer Unterstützung muss flächendeckend gewährleistet sein.
- Langfristige Sicherung der Pensionen:
Der ÖSB fordert die dauerhafte Abschaffung der Aliquotierung von Neupensionen, die volle Inflationsanpassung und eine zusätzliche Berücksichtigung des Wohlstandsfaktors. Durch zukunftsgerichtete Anpassungen und den ergänzenden Ausbau der 2. und 3. Säule soll das österreichische Pensionssystem nachhaltig abgesichert werden. - Freiwilliges Arbeiten im Alter:
Um Erwerbstätigkeit im Alter zu fördern, tritt der ÖSB für die Einführung des „brutto für netto“-Prinzips und die Abschaffung aller Abgaben auf den Zusatzverdienst von Pensionisten ein. Weiters müssen altersgerechte Beschäftigungsmodelle ausgebaut und der Korridor für Pensionsantritte von derzeit 62 bis 68 Jahren auf 62 bis 69 Jahre erweitert werden. - Bekämpfung von Altersdiskriminierung:
Der ÖSB fordert die konsequente Bekämpfung von Altersdiskriminierung, sei es im Finanz- oder Versicherungssektor, im Gesundheitswesen oder im digitalen Bereich. Altersgrenzen, wie jene für Kassenärzte, müssen abgeschafft werden. - Pflege und Betreuung:
Die Regierung muss die Pflege- und Betreuungsreform fortführen. Der ÖSB fordert den Ausbau der 24-Stunden-Betreuung, höhere Förderungen sowie die deutliche Ausweitung des Angehörigenbonus. Ergänzend braucht es vermehrt neue Wohnmodelle wie generationenübergreifende Projekte. - Gesundheit:
Der Zugang zu medizinischer Versorgung muss uneingeschränkt und ohne Altersgrenzen gewährleistet sein. Der ÖSB fordert die Attraktivierung der Kassenstellen, um eine flächendeckende Versorgung sicherzustellen, sowie verstärkte Anreize zur Vorsorge, und eine kostenfreie Gürtelrose-Impfung ab 50 Jahren. - Bekämpfung von Einsamkeit im Alter:
Einsamkeit im Alter erfordert präventive Maßnahmen wie die Förderung des Ehrenamts, die Schaffung lebendiger Ortskerne sowie Mobilitäts- und alternative Wohnkonzepte. Der ÖSB unterstützt auch Infokampagnen zur besseren Vorbereitung auf den Ruhestand. - Sicherheit im Netz und im Alltag:
Besonders ältere Menschen müssen vor Kriminalität und Betrug im Alltag und im Internet geschützt werden. Der ÖSB fordert verstärkte Ressourcen im Kampf gegen Cyberkriminalität sowie gezielte Bewusstseinskampagnen. - Klimaschutz:
Die ältere Generation ist besonders von den Auswirkungen des Klimawandels betroffen. Der ÖSB fordert gezielte Maßnahmen zum Schutz vor Hitze und ein aktives Einbeziehen der älteren Generation in den Klimaschutz. Trinkwasserspender und öffentliche Ruheplätze sowie niederschwellige Informationskampagnen sind dabei essenziell.
Presseaussendung vom 12. September 2024
Korosec zum Tag der pflegenden Angehörigen am 13. September
Seniorenbund-Präsidentin unterstreicht fundamentale Rolle im österreichischen Pflegesystem: "Pflegende Angehörige sind das Rückgrat unseres Pflegesystems“
Der demographische Wandel, die Alterung der Bevölkerung und die künftige Betreuung und Pflege der älteren Generation zählen zu den drängendsten sozialen Fragen unserer Zeit. In Österreich betreuen rund 800.000 pflegende Angehörige ein Familienmitglied zu Hause. Das zeigt, dass der überwiegende Anteil an Betreuungs- und Pflegeleistungen von Familienangehörigen erbracht wird. Daher ist es für Korosec unerlässlich, dass pflegende Angehörige nicht nur Anerkennung, sondern ebenso finanzielle Wertschätzung erfahren. Sie hebt die bereits erzielten Fortschritte durch die Pflegereformen der Bundesregierung hervor, betont jedoch, dass weitere Maßnahmen dennoch dringend notwendig sind.
Korosec bekräftigt im Zuge dessen ihre Forderung nach einer jährlichen Valorisierung aller Pflegeleistungen. „Auch die 24-Stunden-Betreuung muss endlich angepasst werden und darf nicht länger durch Inflation an Wert verlieren. Die Einkommensgrenze von 2.500 Euro wurde seit der Einführung im Jahr 2007 nicht mehr angehoben, was einem Wertverlust von rund 58 % entspricht. Daher muss die Einkommensgrenze deutlich erhöht und künftig jährlich an den Verbraucherpreisindex (VPI) angepasst werden.“
Ein weiteres zentrales Anliegen Korosecs ist die deutliche Ausweitung des Angehörigenbonus. Derzeit ist der Bezieherkreis durch die Kriterien – mindestens Pflegestufe 4 und ein Netto-Einkommen von max. € 1.500 – stark eingeschränkt. Korosec fordert daher eine rasche Ausweitung auf Pflegestufe 3, eine deutliche Anhebung der Netto-Einkommensgrenze von derzeit € 1.500 sowie eine generelle Erhöhung der Förderung, „damit auch wirklich alle den Angehörigenbonus bekommen, die ihn brauchen.“
Ergänzend wiederholt Korosec auch ihre langjährige Forderung nach einer Finanzierung der Pflege aus einer Hand, um Planbarkeit und Transparenz im Pflegesystem sicherzustellen, wobei selbstverständlich auch die Bundesländer miteingebunden werden müssen: „Eine würdige Pflege darf nicht vom Wohnort oder Einkommen abhängen – sie muss für alle zugänglich und leistbar sein.“
Als weitere Maßnahme fordert Korosec einen umfassenden Digitalisierungsschub im Pflegebereich um Pflegekräfte und pflegende Angehörige zu entlasten, damit diese sich den Pflege- und betreuungsbedürftigen Menschen widmen können. „Innovation und Digitalisierung können Pflege und Betreuung nicht ersetzen, sie können aber einen wichtigen Beitrag in der Unterstützung und Entlastung im Pflegealltag leisten.“ so die Seniorenbund-Präsidentin.
„Die beste Unterstützung für Pflegebedürftige und pflegende Angehörige ist eine umfassende Pflegereform. Ihre wertvollen Leistungen müssen nicht nur am Tag der pflegenden Angehörigen anerkannt, sondern generell viel stärker unterstützt werden“, betont Korosec abschließend.
August 2024
Presseaussendung vom 28. August 2024
Korosec: Keine Altersgrenzen für Kassenärzte
Auch Österreichische Ärztekammer ist für Forderung des Österrreichischen Seniorenbundes nach Abschaffung der Altersgrenzen für Kassenärzte
Ingrid Korosec, Präsidentin des Österreichischen Seniorenbundes, sieht in ihrem Kampf zur Abschaffung der Altersgrenze für Kassenärztinnen und Kassenärzte eine entscheidende Bestätigung durch die aktuelle Unterstützung der Österreichischen Ärztekammer. Korosec, die sich seit Jahren für dieses Anliegen einsetzt, sieht ihre Forderung nun durch die Ärztekammer untermauert.
„Die jüngsten Aussagen der Ärztekammer zeigen deutlich, wie notwendig und zeitgemäß die Abschaffung der Altersgrenze ist,“ erklärt Korosec. „Unser Gesundheitssystem kann es sich nicht leisten, auf die wertvolle Erfahrung von Ärzten zu verzichten, die bereit sind, über die Altersgrenze hinaus zu arbeiten.“
Korosec betont, dass diese Maßnahme ein wichtiger Schritt zur Sicherstellung der medizinischen Versorgung in Österreich ist. „Gerade in Zeiten, in denen der Ärztemangel immer spürbarer wird, ist es unerlässlich, alle verfügbaren Ressourcen zu nutzen.“
Darüber hinaus unterstreicht Korosec die grundsätzliche Problematik einer Altersgrenze: „Die Altersgrenze ist altersdiskriminierend und strikt abzulehnen. Wir müssen endlich aufhören, Menschen allein aufgrund ihres Alters aus dem Berufsleben zu drängen. Jeder, der motiviert und fähig ist, sollte auch weiterhin arbeiten dürfen.“
Presseaussendung vom 22. August 2024
Korosec: Erst das faktische Alter anpassen, dann weiter nachdenken
Seniorenbund-Präsidentin fordert alter(n)sgerechte Arbeitsplätze und klare Maßnahmen zur Anhebung des faktischen an das gesetzliche Pensionsantrittsalters
Ingrid Korosec, Präsidentin des Seniorenbundes, mahnt zur Sachlichkeit in der heute neuerlich aufgebrachten Diskussion durch den Vorschlag von Christine Mayrhuber, das gesetzliche Pensionsantrittsalter schrittweise auf 67 Jahre anzuheben: „Jetzt – mitten im Wahlkampf - eine Pensionssystemdiskussion auszulösen ist weder angebracht noch sinnvoll! Nicht weil das Thema nicht wichtig ist, aber jetzt regiert die Emotion. Und die nützt uns in der Frage nicht!“
Korosec betont, dass die nächste Regierung mittelfristig Maßnahmen ergreifen muss, das faktische Pensionsantrittsalter an das gesetzliche Alter anzugleichen: „Es ist ganz entscheidend, dass wir zunächst alle Anstrengungen unternehmen, um das tatsächliche Pensionsantrittsalter an das gesetzliche Alter anzupassen“.
Korosec hebt hervor, dass rund 44% der 55-64 Jährigen in Österreich nicht direkt vom Erwerbsleben in Pension gehen. Das sind rund 1 Mio Menschen. Daher erfordert es dringend Maßnahmen, um die Menschen länger im Arbeitsmarkt zu halten.
Korosec unterstreicht, dass die beste Pensionspolitik eine funktionierende Arbeitsmarktpolitik ist. „Es braucht alter(n)sgerechte Arbeitsplätze und Maßnahmen, die verhindern, dass Menschen direkt aus der Arbeitslosigkeit in die Pension wechseln“, so Korosec.
Die Seniorenbund-Präsidentin hält nichts von einer „eindimensionalen“ Diskussion: „Nur über eine Erhöhung des Pensionsantrittalters nachzudenken ist mir zu simpel und ist falsch! Wir befinden uns in einem gesellschafts-, und arbeitsmarktpolitischen Wandel! Ein zukünftiges Pensionssystem muss darauf Rücksicht nehmen. Dafür gibt es viele Möglichkeiten und Ansätze wie zum Beispiel der Ausbau der 2. und 3. Säule oder auch mehr Flexibilität, wenn es darum geht wann jemand in Pension geht.“
„Natürlich muss über langfristige Maßnahmen und Anpassungen unseres Pensionssystems an die zukünftige Lebensrealität nachgedacht und diskutiert werden. Sich dieser großen Herausforderung zu verschließen wäre genauso falsch, wie jetzt die Menschen mit Panikmache unnötig zu verunsichern!“, so Korosec zusammenfassend.
Presseaussendung vom 16. August 2024
Korosec zu Pension Overshoot Day: Fakten statt Panikmache
Seniorenbund fordert differenzierte Debatte und klare Maßnahmen
Anlässlich der heutigen Verkündung des sogenannten "Pension Overshoot Day" und der darauf folgenden Aussagen von verschiedenen Jugendvertretungen möchte der Österreichische Seniorenbund einige zentrale Punkte klarstellen und zur Versachlichung der Diskussion beitragen.
„Die derzeitige Debatte über das Pensionssystem droht in eine destruktive und gesellschaftspolitisch gefährliche Richtung zu laufen. Verschiedene Jugendvertretungen verbreiten ein verzerrtes Bild, das ältere Menschen und insbesondere Pensionistinnen und Pensionisten unfair in die Verantwortung zieht“, erklärt Ingrid Korosec, Präsidentin des Seniorenbundes.
Korosec weist darauf hin, dass die Darstellung der Pensionskosten oft zu simplifiziert wird. „Von den staatlichen Zuschüssen zu den Pensionen entfallen etwa 24 Prozent auf Sozialleistungen und Maßnahmen zur Armutsbekämpfung, die nicht direkt mit den eigentlichen Pensionsleistungen zu tun haben“. Dazu zählen Aufwendungen, wie die Ausgleichszulage zur Armutsbekämpfung (1171 Millionen Euro), die Kosten für Kindererziehung (411 Millionen Euro), das Wochen-, Kranken-, Wiedereingliederungs- und Rehabgeld (634 Millionen Euro), Präsenz- und Zivildienst (128 Millionen Euro) sowie die Strukturförderung und Beitragsunterstützung für Selbständige (749 Millionen Euro). „Diese Leistungen sind von unschätzbarem Wert für die Gesellschaft, müssen aber getrennt von den tatsächlichen Pensionsleistungen betrachtet werden,“ betont Korosec.
Tatsächlich beläuft sich der „echte“ Staatszuschuss zu den Pensionsleistungen auf 21,7 Milliarden Euro statt der häufig genannten 28,3 Milliarden Euro. Zudem ist festzuhalten, dass die Aufwendungen für die Beamtenpensionen Kosten sind die der Staat zu tragen hat, weshalb man korrekterweise nicht von einem Zuschuss sprechen kann. „Eine faire Diskussion über die Pensionskosten erfordert Kostenwahrheit und Differenzierung. Es ist unverantwortlich, die Herausforderungen des Pensionssystems auf dem Rücken der älteren Generation auszutragen,“ so Korosec weiter.
Korosec unterstreicht die Stärke des österreichischen Pensionssystems und betont, dass es eines der besten der Welt ist und auch mittel- bis langfristig abgesichert sei. „Das ist nicht nur meine Überzeugung, sondern wird auch durch die Fakten belegt. Vorausgesetzt, man stellt sich den aktuellen Entwicklungen,“ sagt sie. „Wer mich kennt, weiß: Ich bin eine große Verfechterin kontinuierlicher Verbesserung und Optimierung. Aber ich bin auch der Meinung, dass ernstgemeinte Diskussionen faktenbasiert und sachlich geführt werden sollten!“
Die Seniorenbund-Präsidentin plädiert im Zuge dessen dafür, alle notwendigen Maßnahmen zu ergreifen, um zunächst das faktische an das gesetzliche Pensionsantrittsalter anzupassen. Rund 44% der 55–64-Jährgen gehen nicht direkt von Erwerbsleben in Pension. Das sind rund 1 Mio Menschen. Im Hinblick auf ein längeres Erwerbsleben fordert sie eine deutliche Erhöhung des Bonus-Malus-Systems sowie die Schaffung alter(n)sgerechter Arbeitsplätze. Zudem setzt sie sich für die dauerhafte Abschaffung der Pensionsbeiträge für freiwillig arbeitende PensionistInnen ein, um Anreize für ein längeres Arbeiten auch nach dem Pensionsantritt zu schaffen.
„Es braucht konkrete, durchdachte Schritte, keine populistischen Forderungen. Wir brauchen eine faktenbasierte Diskussion und keine Panikmache,“ so Korosec abschließend.
Juli 2024
Presseaussendung vom 15. Juli 2024
Korosec: Handwerkerbonus seit heute beantragbar – Digital UND Analog
Gefordert – Erreicht: Gleichberechtigter Zugang sichergestellt – sonst wäre es Diskriminierung
Seit heute ist es möglich, den Handwerkerbonus sowohl digital als auch analog zu beantragen. „Dies ist ein wichtiger Zwischenerfolg“, so Ingrid Korosec, Präsidentin des Seniorenbundes, die sich intensiv für diese inklusive Zugangsmöglichkeit eingesetzt hat. Der Bonus kann rückwirkend bis zum 1. März 2024 beantragt werden, wobei Unterstützung durch Betriebe, Gemeindeämter, die Wirtschaftskammer und Seniorenorganisationen gewährleistet ist.
„Niemand sollte von wichtigen finanziellen Unterstützungen ausgeschlossen werden, nur weil er nicht digital affin ist“, erklärt Korosec. „Durch die institutionelle Hilfestellung wird sichergestellt, dass jeder, der Unterstützung benötigt, sie auch erhält.“
Obwohl die Forderungen von Korosec, wie kürzlich die für die analoge Nutzung des Bundesschatzes, erfolgreich umgesetzt wurden, zeigt sich die Präsidentin des Seniorenbundes dennoch nicht zufrieden. „Unsere klare Forderung war, den Bundesschatz auch analog, also telefonisch oder per Formular nutzen zu können. Daher freue ich mich natürlich, dass Bundeskanzler Nehammer und Finanzminister Brunner die Notwendigkeit erkannt und dies rasch umgesetzt haben. Mit den analogen Möglichkeiten kann jetzt jeder den Bundesschatz als Geldanlage nutzen. ABER: Es sollte eigentlich selbstverständlich sein, öffentliche und privatwirtschaftliche Leistungen auch ohne Internetzugang, also telefonisch oder per Formular in Anspruch nehmen zu können. Wenn nicht digitale UND analoge Antragsmöglichkeiten geboten werden ist das eine klare Diskriminierung“ so Korosec mahnend. „Die fortschreitende Digitalisierung hat diese Selbstverständlichkeit zunehmend zurückgedrängt. Deshalb fordere ich weiterhin, dass künftig stets sowohl digitale, als auch wieder analoge Optionen angeboten werden und dies zur Norm wird.“
Denn, so betont Korosec, „etwa 30 Prozent der Bevölkerung – sowohl jung als auch alt – verfügen nicht über die nötigen digitalen Kompetenzen, um Anträge digital zu stellen. Daher braucht es immer und überall automatisch analoge Antragsmöglichkeiten, um sicherzustellen, dass niemand aufgrund fehlender digitaler Kompetenzen diskriminiert wird!“
Juni 2024
Presseaussendung vom 11. Juni 2024
Korosec: 120 Mio Digitalisierungspaket auf Gemeindeebene wichtiger erster Schritt
Seniorenbund-Präsidentin unterstreicht Bedeutung von analogen Angeboten damit niemand zurückgelassen wird - Bürger sind keine Bittsteller, sondern sie haben Anspruch darauf!
In einer heutigen Pressekonferenz mit Digitalisierungsstaatssekretärin Claudia Plakolm und Gemeindebund-Präsident Johannes Pressl betonte die Präsidentin des Seniorenbundes und vorsitzende Präsidentin des Seniorenrats, Ingrid Korosec, die anhaltende und unaufhaltsame Bedeutung der Digitalisierung und deren wachsenden Einfluss auf unsere Gesellschaft. „Die Digitalisierung ist gekommen, um zu bleiben“, erklärte Korosec, und hob die Notwendigkeit hervor, dass niemand im Zuge dieser Entwicklung zurückgelassen wird: „Solange es notwendig ist, müssen auch analoge Angebote vorhanden sein“.
Das 120 Mio Euro starke Gemeindepaket ist für Korosec ein wichtiger erster Schritt um den digitalen Übergang zu begleiten und allen Bürgern den Zugang zur digitalen Welt zu ermöglichen: „Die Bürger sind in diesem Prozess keine Bittsteller, sondern sie haben Anspruch darauf!“
Mit Blick auf die Bevölkerungsgruppe der Senioren unterstrich sie: „Es war eine lange Reise von der Telefonzelle zum Zoom-Meeting. Jetzt ist es daher Aufgabe von Politik und Wirtschaft niederschwellige und einfache Möglichkeiten zur Verfügung zu stellen.“ Die Einrichtung von Servicestellen und die Bereitstellung von Digi-Dolmetschern in den Gemeindeämtern sind für Korosec solche geeigneten Maßnahmen, denn: „Unterstützung hilft nur dann, wenn sie auch leicht angenommen werden kann!“
Korosec rief dazu auf, die Herausforderungen und Chancen der Digitalisierung gemeinsam zu bewältigen. „Die Digitalisierung bietet viele Chancen – besonders für Senioren“, so Korosec. Abschließend betonte sie die Notwendigkeit weiterer Maßnahmen um sicherzustellen, dass niemand zurückgelassen wird: „Das Gemeindepaket ist eine wichtige Maßnahme, aber es ist nur der Anfang. Wir müssen auf allen Ebenen weitere Schritte unternehmen, um sicherzustellen, dass am Weg in die Digitalisierung niemand zurückgelassen wird.“