Ingrid Korosec
Präsidentin des Österr. Seniorenbundes
Abgeordnete zum Wr. Landtag
Volksanwältin a.D.
Das Klischee der passiven Alten ist längst überholt. Das gilt nicht nur am heutigen Tag der älteren Menschen (1. Oktober). Wir sind zu einer gewonnen Generation der lebensfrohen Menschen geworden, die so gesund und aktiv ist wie nie zuvor. Darüber hinaus haben wir auch politisches Gewicht. Das hat sich zuletzt am Sonntag gezeigt. Die Generation 50+ hat diese Wahl entschieden: bei den Über-50-Jährigen hat die Volkspartei 44%, bei den Seniorinnen und Senioren sogar 49% erreicht. Dieser Wahlerfolg ist nun ein politischer Auftrag, eine innovative Seniorenpolitik für die Wählerinnen und Wähler weiter zu verfolgen!
An der älteren Generation führt kein Weg vorbei. Dementsprechend müssen unsere Belange nicht nur Teil von Koalitionsverhandlungen, sondern auch des nächsten Regierungsprogramms sein. Folgende Schwerpunkte haltei ch für unverzichtbar:
- Förderung von Digitalisierung und Mobilität – nicht nur im ländlichen Raum, sondern auch in der Pflege und Infrastruktur. Nur so kann Selbstbestimmtheit bis ins hohe Alter gesichert werden
- Soziale Sicherheit, um insbesondere Frauen vor Altersarmut zu schützen, beispielsweise durch automatisches Pensionssplitting
- Paradigmenwechsel in der Pflege: Verständnis der Pflege als Wirtschaftstreiber statt Kostenfaktor und Entlastung pflegender Angehöriger
- Arbeitswelt an ältere Generation adaptieren: Flexibilisierung und Neudenken des Senioritätsprinzips, um älteren Arbeitssuchenden den Wiedereinstieg in den Beruf zu erleichtern
- Anreize für all jene, die länger arbeiten wollen, wie die Abschaffung der Pensionsbeiträge bei Bezug einer Alterspension und steuerliche Begünstigungen
Ich bin zuversichtlich, dass die nächste Regierung wichtige Zeichen in der Seniorenpolitik setzen wird. Unsere Stimme ist stark und wird auch in Zukunft gehört werden!