Ingrid Korosec
Präsidentin des Österr. Seniorenbundes
Abgeordnete zum Wr. Landtag
Volksanwältin a.D.
Die Tage werden kürzer, die Blätter fallen – es ist Herbst. Nach einem heißen Sommer laden die kühleren Temperaturen zu Aktivitäten im Freien, wie gemütlichen Spaziergängen, ein. Aber vor allem Seniorinnen und Senioren sollten die dritte Jahreszeit nicht unterschätzen. Die Witterung begünstigt Unfälle – vorbeugen ist daher sehr wichtig. Mit diesen Tipps können Sie den Herbst entspannt genießen.
Feste Schuhe gegen Sturzgefahr
Im Herbst sorgen insbesondere nasse Böden und lose, fallende Blätter für erhöhte Rutsch- und Sturzgefahr. Stürze sind nicht nur schmerzhaft, sie können auch dauerhaft einschränken. Diesem Risiko beugen Sie idealerweise mit festem, rutschsicherem Schuhwerk mit Profil vor. Das sorgt nicht nur für den richtigen Halt bei rutschigem Boden. Laub verdeckt auch Unebenheiten, die einen Sturz begünstigen können.
Helle Kleidung und „Zwiebel-Look“ für Sicherheit und Wärme
Bei fallenden Temperaturen und noch dazu starkem Wind ist es wichtig, die passende Kleidung zu tragen. Ideal dafür ist der sogenannte „Zwiebel-Look“, also das Tragen mehrerer Kleidungsschichten übereinander. Das hält die Wärme im Körper und sorgt für eine stabile Körpertemperatur. Auch eine Kopfbedeckung sollte immer mit dabei sein. Helle Kleidung macht Sie darüber hinaus besser für andere sichtbar. Vor allem weiße Schuhe sind wichtig – denn das Licht von Autoscheinwerfern fällt auf den Boden und wird dort reflektiert.
Reflektoren an Kleidung und Fahrrad senken die Unfallgefahr
Reflektoren lassen sich in Form von Klettbändern, Aufnähern oder Aufklebern leicht an der Kleidung, dem Fahrrad oder auch der Gehhilfe wie dem Rollator befestigen. So sind Sie auch bei einbrechender Dunkelheit gut für andere sichtbar.
Ausreichend trinken und das Immunsystem stärken
Nicht nur im Sommer sollten Sie stets ausreichend trinken. Heizungsluft trocknet aus und belastet den Kreislauf. 1,5-2 Liter Wasser oder warmer Tee pro Tag sind ein guter Richtwert. Eine vitaminreiche Ernährung und ausreichend Bewegung, um den Kreislauf zu stützen, stärken darüber hinaus das Immunsystem.
Brille und Gehhilfen überprüfen lassen
Sollten Sie Brillenträgerin oder Brillenträger sein, ist der Herbst die perfekte Gelegenheit, die Sehstärke beim Optiker prüfen zu lassen. Ein klarer Blick ist besonders in der dunkeln Jahreszeit wichtig – eine optimal angepasste Brille trägt stark zur eigenen Sicherheit bei.
Sind Sie auf eine Gehhilfe wie einen Stock oder Rollator angewiesen? Eine fachmännische Überprüfung kann wie bei der Brille Unfällen vorbeugen. Vor allem bei Rollatoren ist es wichtig, dass die Bremsen gut funktionieren.
Tageslicht ausnutzen
Auch wenn es nicht immer möglich ist – sofern Sie können, erledigen Sie alle Termine und Besorgungen vormittags, um die Mittagszeit oder den frühen Nachmittag, solange es noch hell ist. Dann kann man es sich auch am späteren Nachmittag oder Abend daheim gemütlich machen.
Dämmerungseinbrüchen vorbeugen
Wenn die Tage kürzer werden, beginnt die Saison für Einbrecher, die die Dämmerungsstunden für sich nutzen wollen. Schlecht einsehbare oder scheinbar leere Häuser sind ihre bevorzugten Ziele. "Man kann sich mit einfachen Maßnahmen gegen Dämmerungseinbrüche wehren“, betont ÖVP-Sicherheitssprecher Karl Mahrer und gibt Tipps. „Schalten Sie das Licht an, um Einbrecher fernzuhalten und nutzen Sie gegebenenfalls eine Zeitschaltuhr. Schließen Sie Ihre Fenster und sichern sie Ihre Rollläden so, dass sie von außen nicht geöffnet werden können. Nutzen Sie darüber hinaus hochwertige Schlosszylinder in Ihren Türen und Fenstern." Auch sollten alle Gegenstände um das Haus herum, die als Hilfsmittel zum Einbruch dienen können, wie Sessel oder Leitern, weggeräumt werden. Sobald Dämmerungseinbrecher auf Widerstand stoßen, suchen sie in der Regel das Weite.
Mahrer empfiehlt auch, längere Abwesenheiten nicht offensichtlich zu machen. "Fragen Sie Ihre Nachbarn danach, Ihren Postkasten regelmäßig zu leeren und Werbeprospekte vor der Tür zu entfernen, wenn Sie länger auf Urlaub fahren."
Im Zweifelsfalle hilft eine Expertenberatung. "Für Fragen stehen Ihnen die Spezialisten und Spezialistinnen der Kriminalprävention jederzeit kostenfrei über die Polizei-Servicenummer (059-133) zur Verfügung“, empfiehlt Mahrer.