Automatisches Pensionssplitting ist für die Seniorenbund-Präsidentin ein wirkungsvoller Schritt gegen weibliche Altersarmut.
Anlässlich des am Sonntag bevorstehenden Weltfrauentages unterstreicht Seniorenbund-Präsidentin Ingrid Korosec die großen Fortschritte, die in der Gleichstellung bereits gemacht wurden. „Ging es anfangs um die Frage, ob Frauen überhaupt wählen dürfen, diskutieren wir längst nicht mehr darüber, ob Frauen berufstätig sein dürfen und mit Kind Karriere machen sollen. Allein in den vergangenen 40 Jahren hat sich viel bewegt“, sagt sie.
Korosec betont jedoch, dass noch große Hürden zu bewältigen seien, allen voran die mit 15 Prozent immer noch klaffende Lohnschere. „Dieses Jahr haben Frauen bis zum 25. Februar für gleichwertige Arbeit gratis gearbeitet – und das nur, weil sie Frauen sind“, ärgert sie sich.
Nach 30 Jahren: Automatisches Pensionssplitting kommt
Dazu kommt, dass immer noch 47,7 Prozent der Frauen wegen Kindererziehung oder Pflege in Teilzeit arbeiten. Diese verkürzten oder gebrochenen Erwerbsbiografien haben schwerwiegende Folgen: Frauen erhalten im Schnitt 42 Prozent weniger Pension, 26 Prozent der Frauen über 60 Jahren (aber nur 15 Prozent der Männer) sind armutsgefährdet.
Vor diesem Hintergrund sieht Korosec das automatische Pensionssplitting im Regierungsprogramm als wichtigen Schritt gegen weibliche Altersarmut: „Es ist ein Ausgleich dafür, dass in der Regel Frauen für die Familie beruflich zurückstecken“, erklärt sie. Dabei werden dem Elternteil, das sich um die Kindererziehung kümmert, bis zu 50 Prozent der Pensionsansprüche des Partners zugerechnet. Pensionssplitting war bisher freiwillig, wurde aber kaum genutzt. In Zukunft ist es der Regelfall, mit einer freiwilligen Opt-Out Möglichkeit.
Zahlreiche Maßnahmen für Frauen im Regierungsprogramm
Darüber hinaus lobt Korosec, dass im Regierungsprogramm viele weitere Pflöcke eingeschlagen worden sind, um Frauen zu unterstützen. Dazu gehören unter anderem:
- stärkere Aufklärung über die Folgen von Teilzeit
- Förderung von Aus- und Weiterbildung für Frauen
- Maßnahmen zur Schließung der Lohnschere
- Karenzmanagement
- Ausbau der Kinderbetreuungsplätze
- Chancen von Frauen am Land erhöhen
- Entlastung pflegender Angehöriger, was insbesondere Frauen zugutekommen wird
- Erhöhung des Frauenbudgets
„All diese Schritte lassen mich sehr zuversichtlich auf die kommenden Jahre blicken, und ich halte sie für den richtigen Weg. Denn nicht nur am Weltfrauentag heißt es, wirkungsvolle Maßnahmen gegen Lohnungleichheit und Altersarmut zu setzen!“, so Korosec abschließend.