Ingrid Korosec
Präsidentin des Österr. Seniorenbundes
Abgeordnete zum Wr. Landtag
Volksanwältin a.D.
Die Regierung hat sich zum Ziel gesetzt, unser Pensionssystem auch für die nachkommenden Generationen zu sichern. Dafür müssen wir vor allem das faktische Pensionsantrittsalter an das gesetzliche heranführen. Denn wir leben immer länger, gesünder und haben mehr Zeit, die Pension als dritten Lebensabschnitt zu genießen. Das bedeutet aber auch die Verantwortung, aus dieser Zeit das Beste zu machen, für künftige Generationen zu sorgen und länger zu arbeiten, wenn es möglich ist. Diese Zielsetzung geht Hand in Hand mit einem breiten Paket an Maßnahmen, damit wir länger und gesünder arbeiten können. Dazu zählen beispielsweise generationengerechtere Arbeitsplätze, ein aktives Gesundheitsmanagement und Ausbau der Rehabilitation.
Zusätzlich zum staatlichen Pensionssystem wird darüber hinaus ein sicherer Rahmen für all jene geschaffen, die auch privat vorsorgen wollen.
Altersarmut ist weiblich
Frauen stecken im Berufsleben für Kindererziehung und Pflege oftmals zurück, arbeiten in Teilzeit oder pausieren. Ein Wiedereinstieg in eine Vollzeitstelle ist oft nicht möglich oder nicht gwünscht, das Lebenseinkommen und damit auch die Pension werden empfindlich reduziert. Vielen ist das anfangs gar nicht bewusst. 47 Prozent der erwerbstätigen Frauen stecken in dieser „Teilzeitfalle“, während der Anteil bei Männern nur zehn Prozent beträgt. Daher ist es kein Wunder, dass Altersarmut weiblich ist. Jede Gegenmaßnahme kommt daher insbesondere Frauen zugute. Frauen müssen stärker über die Folgen von Teilzeitarbeit aufgeklärt werden – nicht nur, was das monatlich für sie am Lohnzettel bedeutet, sondern welche Folgen das für den Rest ihres Lebens hat. Auch an der stärkeren Förderung des beruflichen Wiedereinstiegs führt kein Weg vorbei.
Automatisches Pensionssplitting
Eine wichtige und effektive Waffe im Kampf gegen Altersarmut bei Frauen ist das automatische Pensionssplitting. Dabei teilen die Eltern bei gemeinsamen Kindern ihre Pensionsansprüche während der Kindererziehung gleichmäßig aufeinander auf. Das gleicht vor allem die geringeren Pensionsansprüche von Frauen aus, die die Kindererziehung vor den Beruf gestellt haben – das ist einfach fair. Auch der Automatismus macht Sinn: In der Vergangenheit haben viele Paare das Splitting aus Unwissenheit nicht in Anspruch genommen. Die Möglichkeit eines Opt-Out verhindert Zwang. Ich habe 30 Jahre für das automatische Pensionssplitting gekämpft und bin froh, dass es jetzt im Regierungsprogramm verankert ist.
Aus Verantwortung für Österreich
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