Das Thema der Woche
Ingrid Korosec
Präsidentin des Österr. Seniorenbundes
Abgeordnete zum Wr. Landtag
Volksanwältin a.D.
erschienen am 27.11.2023
Wenn die Tage winterlich werden, schätzen wir in den Wohnräumen das anheimelnde Licht der Kerzen. Es stimmt uns auf Weihnachten ein.
Doch leider sind sie auch die Hauptursache für Wohnungsbrände. Die sanft flackernde Flamme kann in kürzester Zeit einen Großbrand auslösen – ein Christbaum steht innerhalb von 20 Sekunden im Vollbrand, innerhalb von wenigen Minuten kann eine ganze Wohnung brennen. Die Schadenssumme beläuft sich jedes Jahr auf ca. 45,5 Millionen Euro, von persönlichen Leid ganz abgesehen.
Das Risiko lässt sich deutlich verringern, wenn einige Grundregeln beachtet werden:
- Kerzen nie unbeaufsichtigt brennen lassen, schon gar nicht wenn Kinder oder Haustiere anwesend sind.
- Adventskränze und Christbäume feucht halten und auf den Kerzenschein lieber verzichten, wenn das Reisig schon völlig ausgetrocknet ist
- Teelichter, Gestecke und Adventskränze immer auf nicht-brennbare Unterlagen wie Glas, Blech oder Keramik stellen
- einen Sicherheitsabstand von 50 cm zu Vorhängen oder anderen brennbaren Materialien halten
Am Weihnachtsbaume die Lichter brennen – aber nur dort
Das lässt sich am besten erreichen, wenn
- Christbaumkerzen nicht direkt unter Zweigen oder knapp neben Schmuck montiert werden. Der Abstand sollte mindestens 20 cm betragen;
- der Baum in einem stabilen Ständer/Kreuz montiert ist;
- keine Sternspritzer verwendet werden; und
- Ein Kübel mit Wasser oder ein Hand-Feuerlöscher bereitstehen
Die beliebten Teelichter sind trotz ihrer Aluminiumhülle nicht ohne Risiko sondern im Gegenteil sogar besonders schwer zu löschen. Auch sie gehören auf nicht-brennbare Untersätze und dürfen nicht zu eng nebeneinander stehen. Andernfalls bildet sich ein Wärmestau, das Wachs beginnt zu sieden und die kleinen Flämmchen verbinden sich zu einer einzigen großen Flamme.
Wenn es doch brennt und der Löschversuch erfolglos ist, bringen Sie sich und alle andere rasch in Sicherheit, wählen Sie den Notruf 122 der Feuerwehr und informieren Sie auch die Nachbarschaft, denn eine Rauchgasvergiftung kann bereits nach wenigen Minuten tödlich sein.
Die sicherste Variante sind LED-Lichter als Alternative zu Wachskerzen. Auch sie flackern schön, können sich aber nicht entzünden.
Ihre
Ingrid Korosec