Wo ein Wille, da ein (gemeinsamer) Weg! - Österreichischer Seniorenbund

Wo ein Wille, da ein (gemeinsamer) Weg!

Das Thema der Woche

Ingrid Korosec

Präsidentin des Österr. Seniorenbundes
Abgeordnete zum Wr. Landtag
Volksanwältin a.D.

erschienen am 19.11.2024

Nun ist es so weit. Nach intensiven Sondierungsgesprächen starten ÖVP, SPÖ und NEOS die Regierungsverhandlungen. Solche Verhandlungen sind generell herausfordernd, weil es unterschiedliche Interessen zu vereinen gibt. Schon bei zwei Partnern ist das nicht leicht. Nun wollen drei zusammenfinden. Offen ist, ob das gelingt.

Einig ist man sich aber schon: Man tue das, nicht weil man müsse, sondern weil man wolle! Und bekanntlich gilt in der Politik: wo ein Wille, da ein (gemeinsamer) Weg!

Neue Herausforderungen brauchen neue Ansätze. Vielleicht in einer Dreier-Regierungskonstellation, sicher aber im Regierungsprogramm.
Und dieses Regierungsprogramm muss vielen Erwartungen und Forderungen gerecht werden. Auch denen der Senioren. Und die sind bekannt:

1. Pensionen – Sicher und fair:
Unsere Pensionen müssen auch in Zukunft die Kaufkraft sichern und an die Lebensrealität angepasst sein. Es geht darum, Vertrauen und nicht Verunsicherung zu schaffen.
Und Vertrauen schafft man durch Transparenz und Klarheit. Wenn über „hohe Pensionskosten“ diskutiert wird, muss es Kostenwahrheit geben. In den 28 Milliarden Euro, die die Pensionen angeblich kosten, sind 27% oder 8 Milliarden Euro (!) Sozialleistungen und Armutsbekämpfung. Leistungen, die wichtig und richtig, aber keine Pensionsleistungen sind.
Wir brauchen Maßnahmen zur Attraktivierung der freiwilligen Arbeit in der Pension, damit mehr netto vom brutto bleibt - und Maßnahmen, damit mehr Menschen tatsächlich bis zum Pensionsantrittsalter arbeiten können und wollen.
Sicher nicht darf es Pensionskürzungen durch eine Pensionsanpassung unter der Inflationsrate geben.

2. Gesundheit und Pflege – Menschlichkeit an erster Stelle:
Wir brauchen Reformen im Gesundheits- und Pflegesystem, "das tatsächlich für die Menschen da ist", wie BK Nehammer betont. Flächendeckende Versorgung und kurze Wartezeiten sind in der Gesundheit ebenso zentrale Ziele wie Entlastung von Angehörigen, mehr Fachkräfte, bundesweit einheitliche Tarifleistungen und Finanzierung aus einer Hand in der Gesundheit und der Pflege.

3. Digitalisierung – immer Wahlfreiheit zwischen analog und digital:
Die Digitalisierung darf niemanden ausschließen. Niederschwellige Schulungsangebote für einen raschen Kompetenzaufbau sind dazu ebenso notwendig wie Wahlfreiheit zwischen analog und digital.

4. Zusammenhalt der Generationen:
Österreich braucht Lösungen, die Jung und Alt verbinden. Unsere Erfahrung und unser Wissen sind wertvoll. Sie müssen gehört und genutzt werden, um gemeinsam den Weg in die Zukunft zu gestalten.

Österreich braucht Veränderungen und Reformen, weil Weiterentwicklung immer notwendig ist, einhergehend mit Mut und Tatendrang.
Die Herausforderungen sind groß. Aber die Chancen sind größer, wenn die drei Koalitionsparteien bereit sind, gemeinsam mit Mut, Achtsamkeit und Zusammenhalt Österreich in die Zukunft zu führen.
Ich werde meinen Beitrag dazu leisten – für die Seniorinnen und Senioren und für Österreich!
 

Ihre
Ingrid Korosec

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