Die Zahl gesunder Lebensjahre muss steigen! - Österreichischer Seniorenbund

Die Zahl gesunder Lebensjahre muss steigen!

Das Thema der Woche

Ingrid Korosec

Präsidentin des Österr. Seniorenbundes
Abgeordnete zum Wr. Landtag
Volksanwältin a.D.

erschienen am 07.01.2024

Eine neue Studie hat ergeben: Was die Lebensqualität im Alter anlangt, gibt es keinen Spitzenplatz für Österreich. Die Untersuchung der Medizinischen Universität Wien zeigt auf: In zahlreichen EU-Ländern konnten die gesunden Lebensjahre pro Person in den vergangenen Jahrzehnten gesteigert werden, in Österreich stagnieren die Werte seit 2008. 2021 lag die durchschnittliche Zahl der Lebensjahre in guter Gesundheit hierzulande mit 61,3 Jahren bei Frauen und 61,5 Jahren bei Männern unter dem EU-Durchschnitt (64,2 bzw. 63,1 Jahre). Besonders auffällig ist der regionale Unterschied in Österreich: Menschen, die in westlichen Bundesländern wie Tirol und Vorarlberg wohnen, erleben deutlich mehr gesunde Lebensjahre als jene im Osten.

Ein multidisziplinäres Forschungsteam hat Daten der österreichischen Gesundheitsbefragung der Statistik Austria aus den Jahren 2006, 2014 und 2019 von 10.056 Menschen ab einem Alter von 65 Jahren ausgewertet.

Auch wenn sich die subjektiv wahrgenommene Lebensqualität von Älteren über die Jahre leicht verbessert hat, belegt diese Analyse das, worauf ich immer wieder hinweise: Die Zahl der Lebensjahre bei guter Gesundheit liegt hierzulande unter dem europäischen Durchschnitt. Das ist ein schlechter Befund. Diese Zahl muss steigen. In Österreich ist der Fokus viel stärker auf Vorsorge zu richten. Gesunde Ernährung und Bewegung erhöhen die Lebensqualität. Auch alternsgerechte Arbeitsplätze sind entscheidend, damit Menschen gesund in Pension gehen können. Prävention erspart Leiden und Kosten. Würde mehr vorgesorgt, müsste weniger „repariert“ werden – zum Vorteil der Betroffenen und des Gesundheitssystems. Eine Win-Win-Situation.

Ein interessantes Detail der Studie, über die ich mit der „Tiroler Tageszeitung“ gesprochen habe (siehe Anhang des Mails): Obwohl Frauen in vielen Lebensqualitätsbereichen schlechter abschneiden als Männer, heben sich diese Unterschiede nahezu vollständig auf, wenn Faktoren wie Einkommen und Bildung berücksichtigt werden. Somit könnten vor allem Frauen von Verbesserungen profitieren, da sie in Österreich durchschnittlich weniger Pension bekommen als Männer, sagt der Erstautor der Untersuchung, Richard Felsinger vom Zentrum für Public Health. Das sehe ich auch so. Nötig sind politische Maßnahmen, damit ältere Menschen nicht nur länger, sondern auch gesünder und erfüllter leben können!  

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