Das Thema der Woche
Ingrid Korosec
Präsidentin des Österr. Seniorenbundes
Abgeordnete zum Wr. Landtag
Volksanwältin a.D.
erschienen am 05.12.2022
Zuallererst möchte ich mich bei Ihnen für die unglaublich vielen und positiven Rückmeldungen auf die Abschaffung der Altersdiskriminierung bei Bankkrediten bedanken! Dieser Zuspruch überwältigt mich und zeigt mir, dass ich mit meinem Engagement das Richtige für die ältere Generation tue.
Aber jetzt zu unserem heutigen Thema: Wir Senior:innen von heute sind fit, sportlich und aktiv, surfen im Internet und stehen mitten im Leben. Die 20 gewonnen Jahre stellen wir oftmals in den Dienst einer ehrenamtlichen Tätigkeit. Laut Österreichischem Freiwilligenbericht sind das bei den 60 bis 69- Jährigen rund 57%, bei den 70 bis 79- Jährigen circa 43% und bei den ab 80 Jährigen noch immer rund 25%. Alleine mehr als 50.000 Senior:innen engagieren sich österreichweit ehrenamtlich beim Österreichischen Seniorenbund, wo sie sich nicht nur den Sorgen und Anliegen der älteren Menschen annehmen, sondern Mitgliedern und Interessierten vielfältige Angebote anbieten, wie etwa Freizeitaktivitäten, Sportveranstaltungen, kostenlose Rechts- und Sozialberatungen, Digitalisierungskurse und Vieles mehr. Dies alles wäre ohne das freiwillige, ehrenamtliche Engagement so Vieler nicht möglich und ist von unschätzbarem Wert. Dafür an dieser Stelle mein herzlicher und aufrichtiger Dank!
Freiwilligentätigkeit der Älteren: Unbezahlt, aber unbezahlbar!
Der Blick auf die Statistik macht deutlich, dass wir Senior:innen ein unverzichtbarer und wertvoller Teil der Gesellschaft sind:
- Ehrenamtliche Arbeit im Gegenwert von 2,5 Milliarden Euro pro Jahr
- Freiwilligenarbeit wie Angehörigenpflege im Gegenwert von 6 Milliarden Euro pro Jahr
Das ergibt eine Leistung der älteren Generation von 8,5 Milliarden Euro jährlich – unbezahlt, aber unbezahlbar! Aber gerade der Großteil dieses freiwilligen Engagements wird statistisch nicht als ehrenamtliche Tätigkeit erfasst, weil es nicht im Rahmen formeller Organisationen geleistet wird. Dabei sind gerade Angehörigenpflege (sie leisten ganze 80% der Pflege daheim!), Kinder- und Enkelbetreuung sowie die Nachbarschaftshilfe unglaublich wichtig für das Funktionieren unserer Gesellschaft.
Das soll und muss stärker anerkannt und wertgeschätzt werden – von der Gesellschaft und dem Staat. Dazu gehört einerseits ein Neudefinition des Ehrenamts und andererseits eine Erweiterung des offiziellen Freiwilligenberichts – damit der „Wert“ der Leistung der Senior:innen auch sichtbar wird!
Steuerfreibetrag für ehrenamtliche Tätigkeit wäre Zeichen der Wertschätzung!
Außerdem macht das Engagement der Generation 60+ mit seiner unumstritten großen sozialen Bedeutung klar, dass der Generationenvertrag in beide Richtungen gut funktioniert und die fiktiven Konten zwischen den Generationen mindestens ausgeglichen sind.
Ehrenamtliche Arbeit nützt aber auch den Freiwilligen selbst, denn sie bindet in ein soziales Netzwerk ein, macht zufrieden, wirkt sich positiv auf das körperliche und seelische Befinden aus und verhindert Einsamkeit und Passivität. Die „Freude an der Tätigkeit“ ist eine ähnlich hohe Motivation wie der Wunsch, anderen zu helfen.
Egal, ob Altruismus oder Selbstverwirklichung hinter dem Engagement steht, die Leistungen der Generation 60+ müssen verstärkt hervorgehoben und gewürdigt werden. Damit meine ich aber nicht nur Beifall, sondern eine konkrete steuerliche Anerkennung von Ehrenamtlichkeit bei entsprechendem Nachweis, für die ich mich seit Jahren einsetze!
P.S.: Sollten Sie Interesse haben, sich ehrenamtlich beim Österreichischen Seniorenbund zu engagieren, nehmen Sie einfach Kontakt mit Ihrer jeweiligen Landesorganisation auf – wir freuen uns auf Sie!
Ihre
Ingrid Korosec
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