Derzeit gibt es rund 2,5 Millionen Seniorinnen und Senioren in Österreich, im Jahr 2045 werden es etwa 3,25 Millionen sein – und somit ein Drittel der Bevölkerung. Sie sind also eine große Bevölkerungsgruppe.

Schon jetzt ist die ältere Generation ein bedeutender Wirtschaftsfaktor. Ihre Kaufkraft ist mit rund 50 Milliarden Euro – etwa 25 Prozent des privaten Konsums – beachtlich. Durch ehrenamtliches Engagement tragen Pensionistinnen und Pensionisten jährlich einen Wert von 2,5 Milliarden Euro bei, die Angehörigenpflege hat einen Wert von 6,1 Milliarden Euro. Sie sind somit eine unverzichtbare Säule unserer Gesellschaft. Zudem zahlen Seniorinnen und Senioren jährlich 17 Milliarden Euro an Steuern und Abgaben. Angesichts dessen sollte nicht nur über, sondern es muss mit ihnen geredet werden.

So auch in der Österreichischen Gesundheitskasse (ÖGK). In den dortigen Gremien – dem Verwaltungsrat und der Hauptversammlung – ist nun ein Sparpaket beschlossen worden. Es geht um 900 Millionen Euro. Die Maßnahmen betreffen unter anderem ….

  •  Krankentransporte und Fahrtendienste: Für Krankenbeförderungen gibt es ab Juli einen Selbstbehalt in Höhe der einfachen Rezeptgebühr, also 7,55 Euro, für Krankentransporte, bei denen ein Sanitäter dabei ist, ist die doppelte Rezeptgebühr, also 15,10 Euro, fällig.  Ausgenommen sind Notfälle, Fahrten zur Krebstherapie oder zur Dialyse.
  • Orthopädische Maßschuhe: Der Selbstbehalt wirderhöht.
  • Vitamin-D-Bluttests: Ohne medizinische Indikation sollen sie kostenpflichtig werden.
  • MRT- und CT-Untersuchungen: Dieser werden wieder genehmigungspflichtig. Bis Jahresende soll es ein elektronisches System dafür geben. Gleiches könnte es für Physiotherapie auf Kasse geben.

Die finanziellen Belastungen zielen primär auf Seniorinnen und Senioren. Vor allem gebrechliche Ältere sind auf Krankentransport angewiesen. Eingebunden in diese Entscheidungen waren die Hauptbetroffenen aber nicht.

Dabei machen die Seniorinnen und Senioren mehr als ein Viertel der Versicherten aus. Sie zahlen jährlich rund 3 Milliarden Euro in die Krankenversicherung ein. Und der Seniorenrat, der die Interessen der älteren Generation vertritt, ist als Sozialpartner gesetzlich anerkannt.

Das muss sich auch in der Einbindung widerspiegeln. Jene, die zahlen, müssen mitbestimmen dürfen. Daher verlange ich ein Stimmrecht für den Seniorenrat in der ÖGK und in der Pensionsversicherung.

PS: Zu diesem Thema und der geplanten Pensionsreform habe ich auch in der ZiB2 vom 4. Mai Stellung genommen. Hier können Sie das Interview nachschauen 

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